Bei dem Namen ‘Zeiss Ikonette‘ hatte ich eine andere Kamera im Kopf, nämlich eine Balgenkamera von Zeiss aus den 1920/30er Jahren. Jetzt habe ich einen ungewöhnlichen grauen (oder doch leicht ins blaugrünliche gehende Grau, oder doch Mausgrau, Staubgrau, Aschgrau, Steingrau, Bleigrau, Zementgrau …) gekrümmten (eine Art Nierenform) Kamerakörper aus Metall und Kunststoff mit einem großen kombinierten Auslöser (wie bei den früheren Tenax-Kameras) und Filmvorschubhebel in der Hand. Der Film wird mit einem vertieften Rändelrad auf der linken Seite der Kamera zurückgespult. Der Blitzschuh auf der Kamera wird durch eine federnde kleine Kunststoffplatte abgedeckt. Alles sehr ungewöhnlich ... aber ich wollte sie haben! Liegt gut in der Hand und fühlt sich wertig an. Laut Überlieferung waren diese Kameras anfällig für leichte Lichtlecks die nicht beseitigt werden konnten, so wurde die Kamera 1960 von Zeiss vom Markt genommen. Das Scheitern der Kamera war peinlich für Zeiss und Zeiss kaufte viele von ihnen zurück und zerstörte sie. Aus diesem Grund sind diese Kameras heute angeblich schwer zu finden. Mein Modell ist Lichtdicht und es funktioniert einwandfrei, große Freude!
Techn. Daten:
• Hersteller: Zeiss Ikon, Stuttgart
• Filmformat: 35 mm, 24 × 36 mm
• Objektiv: Novar Anastigmat, 45 mm f/3.5
• Verschluss: Pronto
• Verschlusszeiten: 1/25 - 1/50 - 1/100 - 1/200 + B, Selbstauslöser
• Großer heller Einfachsucher
mit roter Einblendung für gespanntem Verschluss
• Blitzsynchronisation über PC-Buchse
• Fernauslöseranschluss
• Gewicht: 436 g (mit Film)
• Abmaße: 130,5 x 67 x 78 mm