Pentina II M (mit Belichtungsmesser und Messkeil),  1966

Die Pentina ist eine SLR für das Kleinbildformat. Hergestellt wurde sie im Kombinat VEB Pentacon Dresden. Entworfen wurde die Pentina von Hans Daeche. Sie war die erste Kamera von Pentacon mit Zentralverschluss. Als “Erste einäugige Spiegelreflex im neuen Gewand“ wurde sie seiner Zeit beworben. Man sieht ihr die Spiegelreflexkamera auf den ersten Blick nicht an. Das Dachkantprisma und alle Bedienelemente sind unauffällig in das Gehäuse integriert. Die Pentina kann mit ihrem Design bis heute polarisieren. Mir gefiel, Anno 1967, das Design gut und ganz besonders der Preis. Sie war damals für mich die einzig bezahlbar SLR auf dem Markt.


Es sind Blitzsynchronisierung für X (Elektronenblitz) oder M (Blitzlampen) möglich. Der Prestor-00-Reflex-Zentralverschluss mit Zeiten von 1 s bis 1/500 s und B erlaubt kürzeste Elektronenblitzzeiten. Die jeweils gültige Blende und Belichtungszeit kann am Selen-Belichtungsmesser durch Betätigung des Nachführzeigers ermittelt und eingestellt werden. Mit Hilfe des Kombistellers ist  dann die Einstellung jeder beliebigen Blenden-Zeit-Kombination unter Beibehaltung des ermittelten Lichtwertes möglich. 


Wechselobjektive von 30-135 mm mit Blendenautomatik wurden mit dem Pentina-Steckbajonett angeboten. Durch die Verwendung von Wechseloptiken musste der Zentralverschluss im Gehäuse hinter dem Objektiv verbaut werden. Er ist also ein so genannter “Hinterlinsenverschluss“. Bauartbedingt konnten keine längerer Brennweiten als 135 mm verwendet werden.  


Technischen Daten:

  • Einäugige SLR 24x36 mm mit fest eingebautem Prismensucher
  • Objektiv hier an der Kamera: Meyer-Optik Görlitz Lydith 3,5/30 mm
  • Fresnellinse mit Messkeil 
  • Blendenautomatik 
  • Belichtungsautomatik mit Lichtwert- und Kombisteller
  • Selen-Belichtungsmesser mit Nachführzeiger
  • Zentralverschluss mit Belichtungszeiten von 1 s bis 1/500 s und “B“
  • Blitzsynchronisierung M / X, 
  • Schnellaufzug, Filmtransport und Verschluss gekuppelt
  • Rückspulkurbel
  • Zubehörsteckschuh
  • Bildzählwerk
  • Vorlaufwerk

 

Die Pentina hat mir immer gute Fotos bzw. Dias geliefert. Man konnte mit ihr hervorragende Blitzlichtaufnahmen machen, da war sie der damaligen Konkurrenz überlegen. Sie ist handlich und nicht zu schwer.  Einzig der Filmtransporthebel geht schwergängig und ist nicht gerade „Daumenfreundlich“, er hinterlässt deutlich Spuren am linken Daumen. Ja, der Schnellschalthebel befindet bei der Pentina auf der linken Kamerarückseite. Folglich wird die Filmpatrone auf der rechten Kameraseite eingelegt. Eine kleine Besonderheit, die den Neuling an dieser netten Kamera anfänglich verwirrt. Filmeinlegen geht sehr gut von der Hand, da die Kamerarückwand komplett abzunehmen ist. 

Meine damalige Pentina wurde mir leider gestohlen. Durch einen Artikel und die Vorstellung einer Pentina in Flickr wurde mein Wunsch, erneut eine solche Kamera zu besitzen, geweckt. Nun kann ich wieder eine Pentina mein Eigen nennen und dies freut mich sehr, hängen doch an dieser Kamera viele, sehr schöne, Erinnerungen ….  ;-))

 

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Wolfgang Bongardt
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