Die Pentina ist eine Spiegelreflexkamera für das Kleinbildformat. Sie wurde im Kombinat VEB Pentacon Dresden hergestellt. Konstruiert wurde die Pentina von Hans Daeche. Sie war die erste Kamera von Pentacon mit Zentralverschluss. Sie wurde seinerzeit als “erste einäugige Spiegelreflexkamera in neuer Form“ beworben. Eine Spiegelreflexkamera ist ihr auf den ersten Blick nicht anzusehen. Das Dachkantprisma und alle Bedienelemente sind unauffällig in das Gehäuse integriert. Das Design der Pentina polarisiert bis heute. Mir, Anno 1967, gefiel das Design und vor allem der Preis. Sie war damals für mich die einzige bezahlbare Spiegelreflexkamera auf dem Markt.
Blitzsynchronisation für X (Elektronenblitz) oder M (Blitzlampen) ist möglich. Der Prestor-00 Zentralverschluss mit Zeiten von 1 s bis 1/500 s und B ermöglicht kürzeste Elektronenblitzzeiten. Die jeweils gültige Blende und Belichtungszeit kann am Selen-Belichtungsmesser durch Betätigen des Nachführzeigers ermittelt und eingestellt werden. Mit Hilfe des Kombistellers kann dann jede beliebige Blenden-Zeit-Kombination unter Beibehaltung des ermittelten Lichtwertes eingestellt werden.
Mit dem Pentina-Steckbajonett wurden Wechselobjektive von 30-135 mm mit Blendenautomatik angeboten. Durch die Verwendung von Wechseloptiken musste der Zentralverschluss im Gehäuse hinter dem Objektiv eingebaut werden. Es handelt sich also um einen sogenannten “Hinterlinsenverschluss“. Konstruktionsbedingt konnten keine längeren Brennweiten als 135 mm verwendet werden.
Techn. Daten:
Einäugige SLR 24x36 mm mit fest eingebautem Prismensucher
Kein Rückschwingspiegel
Objektiv an der Kamera: Meyer-Optik Görlitz Lydith 3,5/30 mm
Fresnellinse mit Messkeil
Blendenautomatik
Belichtungsautomatik mit Lichtwert- und Kombiregler
Selenbelichtungsmesser mit Nachführzeiger
Zentralverschluss mit Belichtungszeiten von 1 s bis 1/500 s und "B
Vorlaufwerk
Blitzsynchronisation M / X,
Schnellaufzug, Filmtransport und Verschluss gekoppelt
Rückspulkurbel
Zubehörschuh
Bildzählwerk
Gewicht: 830 g
Die Pentina hat mir immer gute Fotos oder Dias geliefert. Man konnte mit ihr hervorragende Blitzaufnahmen machen, da war sie der damaligen Konkurrenz überlegen. Sie ist handlich und nicht zu schwer. Nur der Filmtransporthebel ist schwergängig und nicht gerade „daumenfreundlich“, er hinterlässt deutliche Spuren am linken Daumen. Ja, der Schnellspannhebel befindet sich bei der Pentina auf der linken Kamerarückseite. Die Filmpatrone wird also auf der rechten Seite der Kamera eingelegt. Eine kleine Besonderheit, die den Neuling an dieser schönen Kamera zunächst verwirrt. Das Einlegen des Films ist sehr einfach, da die Kamerarückwand komplett abgenommen werden kann.
Leider wurde mir meine damalige Pentina gestohlen. Durch einen Artikel und die Vorstellung einer Pentina auf Flickr wurde mein Wunsch geweckt, wieder eine solche Kamera zu besitzen. Nun kann ich wieder eine Pentina mein eigen nennen und das freut mich sehr, hängen doch viele, sehr schöne, Erinnerungen an dieser Kamera .... ;-))