Leicaflex, 1968 - 74
Die erste Spiegelreflexkamera von Leitz mit TTL-Belichtungsmessung. “SL“ bezog sich auf die selektive Lichtmessung durch das Objektiv (TTL). Die “SL“ war robust,
groß und schwer (770 g).
Die Leicaflex SL verfügte über eine TTL-Belichtungsmessung mit einer 5%igen selektiven Messung des Motivfeldes, die dem Durchmesser des Kreises des Mikroprismas
entsprach. Damit war die Leicaflex SL die erste Spiegelreflexkamera mit selektiver TTL-Belichtungsmessung, die anderen Systemen, die sich auf die Durchschnittsmessung des gesamten Prismas stützten,
theoretisch überlegen.
Dieses Modell verfügte auch über eine Taste für die Schärfentiefenvorschau. Es gab einige kosmetische Überarbeitungen, darunter die Änderung der Farbe des
Auslöserrades von Silber zu Schwarz und die Verlegung der Batterien auf die Grundplatte der Kamera. Die Modelle wurden in Silberchrom und schwarzer Farbe hergestellt. 1972 wurde eine Sonderedition
zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 1972 in München hergestellt. Die olympischen Ringe und die Nummer 72 wurden auf der oberen Platte eingraviert, von denen nur 1.200 Exemplare mit
speziellen Seriennummern hergestellt wurden.
Von 1972 bis 1974 wurde eine kleine Anzahl von Leicaflex SL MOT in Schwarz und einige wenige in Silberchrom mit der Gravur "MOT" auf der Deckplatte hergestellt.
Diese Modelle haben eine interne Antriebswelle, an die ein externer Motor zum schnellen Aufspulen des Films angeschlossen werden kann. Außerdem waren alle Kontakte und Bedienelemente außen auf der
Grundplatte angebracht, so dass der Motor schnell montiert werden konnte, ohne dass die Grundplatte entfernt werden musste. Der SL MOT fehlten jedoch der Selbstauslöser und der
Belichtungsmesserschalter im Vorschubhebel der normalen Modelle.
Von der Leicaflex SL (einschließlich der SL MOT) wurden über 70.000 Stück verkauft. Die Produktion dieser Kamera wurde 1974 eingestellt. Spiegelreflexkameras
haben bei Leica stets im Schatten der ebenso zeitlosen wie erfolgreichen M-Leicas gestanden. An diesem Bild haben auch die Erfahrungen der 1970er Jahre kaum etwas geändert.
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Wolfgang Bongardt
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