Die Karat 36 wurde zwischen 1948 und 1954 in mehreren Versionen hergestellt. Statt der speziellen Karat-Patrone verwendete man nun den standardisierten Filmtyp 135, welcher sich alsbald durchsetzte und bis heute erhältlich ist.
Sie war erhältlich mit folgenden Objektiven:
Heligon 2,0/50 mm (Rodenstock)
Xenon 2,0/50 mm (Schneider Kreuznach)
Xenar 2,8/50 mm (Schneider Kreuznach, Tessar Typ)
Solagon 2,0/50 mm (Agfa)
Zum Fokussieren ließ sich nicht, wie häufig üblich, nur das Frontlinsenelement über einen Hebel verstellen, sondern es wurde das komplette Linsensystem verstellt. Als Fokussierhilfe diente ein damit gekuppelter Messsucher.
Als Verschluss wurde der hochwertige Compur-Verschluss (Compur Rapid oder Synchro Compur) mit 1/500s als kürzeste Zeit verwendet. Dieser wurde gleichzeitig mit dem Filmtransporthebel gespannt. Die
schnelle Fokussierung, Filmtransport und gleichzeitiges Spannen des Verschlusses ermöglichten sehr schnelle Bildfolgen, was die Kamera vor allem bei Reportern sehr beliebt machte. Sie galt als
präzises und zuverlässiges Arbeitswerkzeug. Allerdings hatte dies seinen Preis: 398 DM, das entsprach 1950 etwa dem zweifachen Monatslohn eines Arbeiters.
Quelle: Günther Kadlubek, Rudolf Hillebrand
Techn. Daten:
Hersteller: Agfa Camera Werk AG, München
Typ: Agfa Karat 36 Solinar, Klapp- / Messsucherkamera
Baujahr: 1951 - 1954
Filmtyp: Kleinbildfilm 135, 24 x 36 mm
Optik: Agfa Solinar 1:2,8/50 mm
Verschluss: Synchro - Compur
Zeiten: 1" - 1/500 und "B"
Fokussierung: Manuell, 1,0 m - ∞
Entfernungsmesser gekuppelt
Blitzanschluss: PC-Buchse am Verschluss
Blitzschuh ohne Mittenkontakt