Agfa Iso-Rapid

Die Agfa Iso Rapid war zu ihrer Zeit die Einsteiger Kamera. Kaum etwas zu verstellen und billig. Für ein paar Mark gab es eine moderne Kleinbildkamera mit Rapid Patronen... Schnell und einfach sollte das Film einlegen gehen. Dies schien Anno 1966 das Schwierigste beim Fotografieren zu sein. Ja und die Rapid Patronen gibt es nicht mehr. Der Rapid Film ist nämlich im Grunde nichts als ein 35mm Film in speziellen Patronen. Umspulen ist die Lösung. Man muss also den Film von einer 135er Spule in eine leere Rapid Patrone umspulen - im Dunklen natürlich! Im Original waren 16 24×24mm Aufnahmen auf einer Patrone, lädt man sie selbst, bekommt man ca. 24 Aufnahmen rein. Nach jeweils 16 muss man aber kurz die Filmklappe entriegeln, am Besten im Dunkeln, um den Bildzähler zurück zu setzen, sonst geht’s nicht weiter.

1963 stellte Kodak mit dem Instamatic-System erfolgreich ein neues Filmformat auf den Markt, deren Kassette von mehreren Patenten geschützt war, so dass Agfa kein vergleichbares System entwickeln konnte. Deswegen entsann man sich an die Patrone der Agfa Karat-Kameras und brachte diese leicht modifiziert unter den Namen Rapid wieder heraus. Die Neuerung bestand in einer Nase an der Patrone zur Abtastung der Filmempfindlichkeit, der Belichtungsmesser ließ sich damit von ISO 50 / 18° auf ISO 100 / 21° umschalten. Davon abgesehen waren die Patronen identisch, Rapid-Patronen ließen sich auch in einer Karat-Kamera verwenden.

 

Die Rapid-Patrone hatte keinen Wickeldorn. Die wie beim Kleinbildfilm herausragende Filmlasche war gerade geschnitten und speziell geprägt, um einen Drall zu erzielen, mit dem sie sich zuverlässig in die Aufnahmepatrone einfädeln sollte. Dabei handelte es sich um die Vorratspatrone des letzten Films bzw. eine mit der Kamera mitgelieferte Leerpatrone. Nach dem Einlegen des Films und Schließen der hinteren Klappe spulte sich der Film beim Filmtransport selbst Bild für Bild in die Leerkassette. Die volle Kassette wurde dann zum Entwickeln abgegeben, und die nun leere Kassette für den nächsten Film zum Aufwickeln benutzt. Es war also kein Rückspulen erforderlich. Weil es passieren konnte, dass Filmtyp und Etikett auf der Patrone nicht übereinstimmten, war das Filmende beschriftet, was durch kleine eingestanzte Löcher geschah, die Buchstaben bildeten. Auch gab es einen Hinweis auf bereits erfolgte Belichtung.

 

Heute ist der Rapid-Film nicht mehr erhältlich, die Patronen lassen sich aber mit Meterware oder einer gewöhnlichen Patrone entnommenem Film befüllen, wobei der Streifen maximal 60 cm lang sein darf.

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Wolfgang Bongardt
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